Die Geschichte der Trauringe

Gestern, heute und morgen

Trauringe sind ein allgemein verwendetes Symbol für die Ehe, da sie durch ihre runde Form das Nichtenden der Liebe symbolisieren. Bei der Hochzeitszeremonie spielen sie eine wesentliche Rolle und erinnern fortan beide Partner an das Versprechen, das sie sich gegeben haben. Trauringe haben eine jahrhundertelange Tradition und gehören schon seit dem frühen Altertum zu Hochzeit und Ehe dazu.

In der Antike

Trauringe haben ihren Ursprung in der Antike. Alte Schriften veranschaulichen, wie sich Paare Ringe aus Schilf oder Zweigen schenkten. Später wurden die Materialien durch Knochen, Elfenbein oder Eisen ersetzt – es galt: je teurer das Material, umso größer der Ausdruck der Liebe. Ein teurer Ring war wie eine Versicherung. Einerseits um den Partner an sich zu binden und andererseits als finanzielle Sicherheit.

Die Ringe wurden am linken Ringfinger getragen, da man die Vorstellung hatte, dass die Ader, auch „Liebesader“ (lat. Vena Amoris) genannt, von diesem Finger unmittelbar und direkt ins Herz führe. Wie heute auch steckte der Mann seiner Zukünftigen den Ring an den Finger. Da es sich in der damaligen Zeit jedoch oftmals um Zwangsheiraten handelte, war der Ring wohl eher ein Zeichen dafür, welche Frau welchem Mann gehörte.

Im Mittelalter

Die Männer trugen im Mittelalter sogenannte Siegelringe (mit einem Stempelsiegel), um Macht und Reichtum auszustrahlen. Als Zeichen, dass sie ihr Eigentum mit ihren Ehefrauen teilen, steckten die Männer ihnen Siegelringe an.

Um 860 n. Chr. bekamen Trauringe eine ausgesprochen große Bedeutung für die Kirche – sie wurden ein offizielles Symbol der Trauung und standen für Treue und die Beständigkeit der Ehe.

Im 15. Jahrhundert

Ab dem 15. Jahrhundert wurde zwischen Verlobungs- und Eheringen unterschieden. Der Verlobungsring stach dabei durch seine Freiheit heraus. Er konnte ein gänzlich anderes Material haben, verschlungene Formen oder einen Stein enthalten.

Diamanten spielten dabei eine große Rolle. Da Diamanten das härteste Material der Welt sind, versinnbildlichen sie perfekt die Unzerstörbarkeit der Ehe. Für die Griechen spiegelte beispielsweise das Feuer eines Diamanten die unsterbliche Flamme der Liebe wider.

Bei Trauringen setzte man eher auf ein schlichtes und klassisches Design. Ab dem 16. Jahrhundert wählte das Brautpaar erstmals zwei gleiche Trauringe.

In anderen Kulturen

In den arabischen Ländern trägt ausschließlich die Frau einen goldenen Ehering. Der Mann trägt einen Ring aus einfacheren Metallen wie beispielsweise Eisen. Dies hat den Hintergrund, dass die Männer demütig sein sollen. In der westlichen Kultur sind Trauringe ein Symbol der Verbindung zweier Menschen, wo hingegen in der arabischen Kultur zwei Familien verbunden werden.

Bei den Hindus wird die Ehe ebenfalls mit Eheringen besiegelt – jedoch mit dem großen Unterschied, dass die Ringe nicht am Ringfinger, sondern an den Zehen getragen werden. Das Augenmerk liegt hier auf dem besonderen und auffälligen Design der Ringe.

Heutzutage sind Trauringe vor allem wunderschöne Schmuckstücke

Die Ringe sollen daran erinnern, welches Versprechen man sich gab. Sie dienen als Symbol der Eheschließung und starken Verbindung unter den Ehepartnern. Gemeinsam sucht sich das Brautpaar die Ringe aus und lässt sie ganz individuell gravieren. Am Hochzeitstag werden die Trauringe mit dem gegenseitigen Eheversprechen angesteckt.

Auch die Bedeutung der Inschriften bzw. Gravuren nimmt bis heute immer mehr zu. Bei den alten Römern wurde in der Regel die Inschrift „Pignus amoris habes“ verwendet – was so viel bedeutet wie „Du hast meiner Liebe Pfand“.

Heutzutage werden vor allem das Datum der Eheschließung und die Namen der Ehepartner eingraviert. Zunehmend findet man auch die Fingerabdrücke der Partnerin bzw. des Partners oder die Fingerabdrücke der Kinder als Gravur in den Trauringen. Es gibt aber auch ganz ausgefallene Gravuren wie die Sinus-Herzkurve oder eine Weltkarte, in der ein kleiner Brillant an dem Ort eingefasst wurde, an dem sich das Paar kennenlernte.

Die Morgengabe

Bei der Morgengabe handelt es sich um ein Geschenk, das der Bräutigam seiner Braut am Morgen nach der Hochzeit überreicht oder unter das Kopfkissen legt. Dieser Brauch ist heute noch immer beliebt – auch wenn der tiefe Sinn mittlerweile ein anderer ist.

Historisch gesehen gibt es zwei Beweggründe für die Morgengabe: Zum einen brachte der Mann seine Anerkennung zum Ausdruck, dass seine Braut ihre „Unschuld“ bis zum Hochzeitstag bewahrt hatte. Zum anderen diente die Morgengabe als finanzielle Sicherheit für die Ehefrau. Die Gabe war Eigentum der Frau, über das sie vollständig frei verfügen konnte.

Heute ist die Morgengabe vor allem eine Gelegenheit der Partnerin bzw. dem Partner ein romantisches Geschenk zu machen. Beliebt sind insbesondere teurer Schmuck wie Armbänder, Halsketten oder Ohrringe.